Damit Tiernummern überhaupt noch Menschen in die Manegen ziehen, müssen sie immer ausgefallener werden, müssen die armen Tiere meist noch mehr leiden. Immer mehr Menschen sehen das Leid in den Augen der Tiere, einige greifen dennoch weiterhin zu, wenn sich ihnen Eintrittskarten für einen Tierzirkus bieten. Ihnen geht es weniger um die Tiershows, als darum, gemeinsam Zeit mit ihren Lieben zu verbringen. Hier gilt es anzusetzen, spannende Alternativangebote zu fördern und selbst welche ins Leben zu rufen, aber auch bei Protesten und Aktionen möglichst attraktiv zu wirken und somit Aufmerksamkeit zu erregen!

Alternative Angebote schaffen

Es gehört nicht derart viel dazu, mit der Peitsche zu schnalzen und andere Lebewesen zu Kunststücken zu zwingen. Weitaus anspruchsvoller ist es, selbst etwas zu leisten und sich Kunststücke beizubringen – auch weitaus unterhaltsamer und spaßiger anzusehen als die gebrochenen Augen der Tiere in der Manege. Längst gibt es daher ein schier unfassbares Angebot an Entertainment, das völlig ohne Tiere auskommt und Unterhaltung vom Feinsten liefert. Genau dieser bestehenden Angebote müsst ihr euch bedienen und Kooperationen schaffen, die eine spannende und abwechslungsreiche Alternative zu gastierenden Tierzirkussen bieten. Eine Win-win-Situation für das jeweilige Unternehmen, die Menschen, euer Anliegen und langfristig für die Tiere! Aber es braucht nicht immer professionelle Angebote, auch ihr selbst könnt mehr bieten, als ihr denkt! Schließt euch zusammen und traut euch!

Wen fragen?

Etliche Unterhaltungsunternehmen und -institutionen freuen sich über steten Zuwachs an Kund:innen und Besucher:innen. Hierauf könnt ihr bauen und dies für euer Anliegen eines tierfreien Zirkus nutzen! Exploriert also eure Gegend und sammelt Adressen und Kontaktdaten von potentiellen künftigen Kooperationsparter:innen und macht euch eine Liste, die ihr abklappern könnt. Passende Kontakte können z.B. sein:

  • Kino
  • Theater
  • Varieté
  • Disko/Club
  • Freizeitpark (ohne Tiere)
  • Wild- & Safari-Park
  • Schwimmbad
  • Shopping-Center
  • Kletterpark
  • Eislaufstadion
  • Inline-Arena
  • Bowlingcenter/Kegelbahn
  • Sport- & Freizeitangebote der Stadt
  • Volkshochschule
  • Markt
  • Museum, Ausstellung, Messe
  • Sternwarte
  • Abenteuerspielplatz
  • Miniland (Miniatur-Landschaft)
  • Kletterwald & Hochseilgarten
  • Escape Game & Krimi-Dinner
  • Go-Kart Bahn
  • und viele mehr

Kontaktiert die jeweiligen Anbieter:innen via Mail, Anruf oder am besten in dem ihr persönlich vorbeischaut, das wirkt engagiert und sympathischer.

Was sagen & fragen?

Bringt ihnen positiv euer Anliegen eines tierfreien Zirkus bei und dass ihr gerne zum jeweiligen Zeitpunkt des Gastspiels den Menschen in der Stadt/Gemeinde alternative Angebote schmackhaft machen wollt. Ihr wollt also sozusagen verstärkt und kostenfrei Werbung für das jeweilige Unternehmen/die jeweilige Einrichtung machen und ihnen somit mehr Kund:innen bringen – vor allem all jene, die aus Tierschutzgründen auf Zirkusse mit Tieren verzichten wollen (die Mehrheit der Deutschen), also eine bedeutende Zielgruppe, die dann die Angebote der Anbietenden mit Wohlwollen vorsätzlich aufsuchen und diese vermutlich auch künftig unterstützen werden.

Fragt die Unternehmen/Institutionen nach expliziten Gutscheinen für jeden, der nicht in den Tierzirkus geht oder nach Gutscheinen, die ihr bei euren Aufklärungsaktionen im Vorhinein den Leuten gegen kleine Spende oder kostenfrei geben könnt, dass sie lieber dort hin statt in den Zirkus gehen. Verteilt ihr z.B. bei euren Infoständen Gutscheine oder Werbung für bestimmte Kinoevents, die nur an den gleichen Vorstellungsterminen des Zirkus einzulösen sind bzw. stattfinden, werden sich viele Menschen diese besonderen Angebote nicht entgehen lassen und sie dem Zirkusbesuch vorziehen.

Weiterhin lohnt sich die Nachfrage nach Rabatt- und Sonderaktionen: Schreibt Kinos, Theater, Freizeitparks, Jugendclubs, Diskotheken und andere tierfreie Unterhaltungs- und Freizeitattraktionen an und bittet sie darum, für jene Tage, an denen ein tierführender Zirkus in eurer Stadt gastiert, Rabatt- und Sonderaktionen zu starten. Wie wäre es z.B. mit einer Tierkostümparty in der Partylocation eurer Stadt? Oder 20% Rabatt für alle, die an dem Wochenende ins Jugendtheater gehen statt den Zirkus zu besuchen?

Bietet immer als Gegenleistung an, bei euren Aktionen, Infoständen und Demos für sie zu werben und z.B. an eurem Stand auch ihre Flyer auszulegen. Die ergatterten Vergünstigungen könnt ihr auch großflächig über Aushänge und die sozialen Medien verbreiten – ebenfalls eine gute Werbung für das Unternehmen/die Einrichtung, von daher nicht von geringer Relevanz für sie. Insofern ihr ihnen das schmackhaft unterbreiten könnt.

Eure zukünftigen Partner:innen sollen und können aber gerne auch selbst kreativ sein und sich etwas überlegen! So haben sich in der Vergangenheit z.B. etliche Restaurants und Cafés in München unserem Großprotest für einen tierfreien Zirkus angeschlossen und an jenem Tag vergünstige Angebote für die Demoteilnehmer:innen ins Leben gerufen sowie einige Diskotheken in den sozialen Medien dazu aufgerufen, lieber bei ihnen abzufeiern statt leidende Tiere im Zirkus zu begaffen. Dafür gab es kostenlosen Eintritt.

Nicht einfach drauf los!

Planlos geht nach hinten los! Also lauft nicht einfach die ganze Stadt ab und fragt wild herum, ob irgendwer irgendwann irgendwas anbieten möchte. Das wirkt unseriös und ihr werdet nicht viele Kooperationspartner:innen von Relevanz finden. Gute Planung deutlich im Voraus und ein sinnvolles Konzept sind unabdingbar:

  • Recherchiert im Vorhinein zu dem jeweiligen Zirkus, dass ihr auch sicher wisst, dass und welche Tiere er hat. Sonst wird es schnell peinlich.
  • Sammelt Kontakte von passenden Unternehmen/Institutionen und legt euch eine Liste an, die ihr pflegt (wo ihr auch jene markiert, die abgelehnt haben, sodass ihr hier beim nächsten Mal nicht wieder Zeit vergeudet).
  • Teilt euch bei einer großen Anzahl auf und verteilt Aufgaben und Anfragen, nicht dass ein/e Anbieter:in mehrfach von euch gefragt wird. Das wirkt unprofessionell und kann schnell nerven.
  • Schreibt Handzettel, mit allen Key Facts, was genau ihr wollt, was ihr euch vorstellen könntet und was ihr euch wünschen würdet und warum damit den Tieren geholfen wäre und lasst diese bei den Unternehmen/Einrichtungen zurück, dass sie etwas Schriftliches für etwaige interne Besprechungen haben und das Ganze nicht schnell vergessen. Unbedingt auch eure Kontaktdaten und einen konkreten Zeitraum angeben, zu dem das alternative Angebot mindestens laufen sollte.
  • Ruft alle eure Kontakte dazu auf, Solidarität mit den gewonnenen Unterhaltungsanbieter:innen zu zeigen, wenn diese von den Zirkussen und Sympathisant:innen angegangen werden. Dankende Mails, Anrufe und Gespräche stärken und motivieren sie, keinen Rückzieher zu machen. Was am meisten zählt ist aber, dass die Besuchszahlen auch stimmen und jene, die erst so begeistert von dem alternativen Angebot schwärmen, dann auch wirklich die Anbietenden mit ihrem Besuch beehren. Die Nachfrage bestimmt das Angebot!
  • Hakt freundlich nach, meist hat euer Anliegen keine Priorität, aber ihr könnt es zu einer machen, indem ihr höflich dranbleibt und zeigt, dass es euch und vielen Menschen in eurer Stadt wichtig ist.
  • Schaltet die Presse ein und berichtet ihnen von den neuen alternativen Angebote zum gastierenden Tierzirkus, erklärt ihnen, was die Absichten hinter der Idee sind und ladet sie ein, vorbeizukommen.
  • Danke öffnet Türen für die Zukunft! Bedankt euch im Nachhinein persönlich und reflektiert gemeinsam mit den Anbietenden, ob es sich gelohnt hat und ob und wie ihr es beim nächsten Mal besser machen könnt. Ruft auch andere dazu auf! Feedback tut immer gut und motiviert die Unternehmen/Einrichtungen beim nächsten Mal wieder mitzumachen.

Hauptsache eine Alternative

Sollten öffentliche oder private Unterhaltungsbetriebe nicht mit euch zusammenarbeiten wollen oder generell und auch zusätzlich könnt ihr immer auch ein eigenes attraktives Event organisieren, das darüber hinaus weitere Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Entertainment-Dienstleister:innen bieten kann. Wichtiger als das es perfekt ist und euren potentiellen hohen Ansprüchen genügt, ist, dass es überhaupt eine Alternative an den jeweiligen Tagen, an denen der Tierzirkus gastiert, gibt. Sonst tendieren Eltern und Großeltern wieder schnell dazu, den Zirkus zu besuchen, denn irgendwie will ja gerade der Nachwuchs konstant bespaßt werden und da greift nicht wenige nach jedem sich bietenden Angebot. Also stellt eins! Hier ein paar Anregungen:

Projekttag an Kindergarten/Grundschule

Fragt z.B. in Kindergärten oder Grundschulen, ob ihr mit den Kindern einen Projekttag zum Thema Kinderzirkus gestalten dürft, bei welchem die Kinder ihre eigenen Talente ausleben und vorführen können – von Zauberei über Artistik wie Jonglieren und Turnen bis hin zu Clownerie – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Erzieher:innen/Lehrer:innen und Kids werden begeistert sein!

Tag der offenen Tür in Vereinen

Oder schreibt Sport- und Turnvereine, Artist:innen- und Tanzgruppen an und organisiert mit diesen einen Tag der offenen Tür, bei welchem ebenfalls tierfreie Sportarten, Kunststücke, Artistik usw. vorgeführt und/oder zum mitmachen und hineinschnuppern angeboten werden. Viele Vereine bieten ohnehin ein- oder mehrmals im Jahr Tage der offenen Tür an – warum diese nicht terminlich auf das Gastspielwochenende des tierführenden Zirkus legen? Vielleicht könnt ihr auch hier anbieten, dass ihr bei euren Ständen im Gegenzug dafür werbt, ihr gemeinsam mit Freund:innen bei der Organisation ehrenamtlich mithelft, etc.

Wilder Stadtzirkus/-bazar

Meldet ein Straßenfest an, fragt bei Familie, Bekannten, Freund:innen, in Vereinen & Co. nach Leuten, die verschiedenstes anbieten wollen –  Feuerspucken, Einradfahren, Jonglieren, Kasperltheater, Kreativkochen, Wettbewerbe, Parkour-Show, etc. Lasst es ein wildes Fest sein, dass auf stylische Art und Weise moderne Unterhaltung von Menschen für Menschen liefert statt der Ausbeutung von Tieren zu Unterhaltungszwecken. Vielleicht könnt ihr auch die lokale Gastronomie miteinbeziehen und somit eine zufriedenstellende Rundumbespaßung und -versorgung bieten, die der Zirkus nie liefern kann.

Andere Menschen miteinbeziehen

Eine gute Möglichkeit sind Jugendclubs, diese freuen sich immer über Engagement. Zudem werdet ihr hier auch viele motivierte Menschen finden, die gemeinsam mit euch ein tierfreies Event wie einen Kinderzirkus, eine Kostümparty, etc. organisieren. Holt euch kreativen Input, ihr müsst nicht alles leisten, ihr müsst nur der Anstoß sein und dranbleiben, dass auch wirklich etwas daraus wird!

Kreativ Aufmerksamkeit erregen

Egal ob bei Zirkusbesucher:innen, Passant:innen oder der Presse: Selbstgebasteltes und –gemaltes ist stets ein individueller Hingucker und bleibt im Gedächtnis! Tierkostüme, -masken und –schminke verkörpern zudem, dass wir uns von Tieren zwar äußerlich unterscheiden, sie aber genau wie wir Lebewesen mit Gefühlen und Bedürfnissen sind, die sich ein Leben in Freiheit ohne Ausbeutung wünschen!

Wo kaufen?

Tiermasken und -kostüme könnt ihr in vielen Online-Shops kaufen.

Falls ihr nicht online bestellen möchtet, könnt ihr auch nach Karnevalshops oder einem Kostümverleih in eurer Nähe suchen. Oder ihr wartet die Faschingszeit ab, zu der es Kostüme in zahlreichen Läden zu kaufen gibt.

Wie selber basteln?

Masken lassen sich auch mal mehr mal weniger leicht aus Pappe oder pflanzlichem Filzstoff günstig und nach euren individuellen Ansprüchen selbst basteln. Und so geht´s:

SCHRITT 1: Material besorgen & bereitlegen

  • Tonpapier/Pappe oder Filzstoff in verschiedenen Farben (je nach Tierart verschieden)
  • bei Filz zudem Nadel und Faden
  • Schere
  • Klebestift
  • Bleistift
  • Radiergummi
  • Gummiband
  • nach Bedarf: Locher oder Lochzange, schwarzer Fineliner, Karton, Bunt-/Filzstifte

SCHRITT 2: Vorlage ausdrucken

Vorlagen für Masken findet ihr z.B. hier.

Alternativ könnt ihr die Umrisse für eure Maske auch selbst zeichnen und euch dabei an Tierfotos aus dem Internet orientieren.

SCHRITT 3: Umrisse zeichnen und ausschneiden

Ausgeschnittene oder selbstgemalte Vorlage auf die Pappe oder den Filz legen (ggf. vorher nochmal auf Karton kleben, v.a. wenn sie mehrmals verwendet werden soll) und Umrisse mit Bleistift nachzeichnen oder Umrisse selbst aufzeichnen. Dann Tiergesicht ausschneiden.

Alternativ könnt ihr einfach farbiges oder weißes Tonpapier in den Drucker legen, darauf die Umrisse drucken und die Maske anschließend ausschneiden.

SCHRITT 4: Gesichtsmerkmale gestalten

Hierfür könnt ihr euch wieder an der Vorlage orientieren oder eure Maske frei Hand gestalten, indem ihr je nach Tier z.B. mit einem schwarzen Fineliner Fell- und Schnurrbarthaare aufmalt, Innenflächen der Ohren, Nase und Mund aus einem andersfarbigen Tonpapier/Filzstoff ausschneidet und aufklebt (bei Filzsstoff könnt ihr auch aufnähen), etc. Habt ihr eine weiße Vorlage gewählt, kann diese auch mit Bunt- oder Filzstiften bemalt werden.

SCHRITT 5: Augen ausschneiden

SCHRITT 6: Am Rand der Maske mit Locher, Lochzange oder Schere jeweils auf der linken und rechten Seite ein Loch stanzen/schneiden und an diesen das Gummiband so befestigen, dass die Maske rutschfest und angenehm getragen werden kann. Bei Filzmasken kann das Band auch angenäht werden.

Weitere ausgefallene Accessoires

Neben Kostümen und Masken gibt es noch zahlreiche weitere tolle Accessoires, die – alleine oder auch mit dem richtigen Make-Up kombiniert – für Aufsehen sorgen. Hier ein paar Beispiele:

  • Leggings mit Tiger-, Leoparden- oder Zebramuster
  • Ohren zum Anklippen
  • Haarreifen mit Tierohren
  • Tierschwänze
  • anklebbare Raubtierzähne
  • Kontaktlinsen
  • Pullis mit Tierprints
  • Tiermützen

Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt (und dank Internet lässt sich heutzutage fast alles bequem nach Hause liefern). Bitte achtet jedoch darauf, dass eure Kostüme und Accessoires keine Materialien tierischen Ursprungs wie Wolle, Seide oder Pelz enthalten!

Wo & was kaufen?

Professionelle bunte Theaterschminke für Gesichts- und Körperbemalung gibt es u.a. in gut sortierten Bastelläden. Deutlich günstiger ist meist Kinderschminke, die ihr häufig in größeren Spielwarengeschäften findet. Wir empfehlen euch die Schminke von “Eulenspiegel”, da diese vegan und tierversuchsfrei ist. Am Besten bestellt ihr eure benötigten Farben im Internet.

Farbe: Aqua oder Creme-/Fett-Make-Up?

  • Creme-/Fettschminke hat – wie der Name schon sagt – eine cremige Konsistenz. Sie wird zum Grundieren und Schattieren verwendet. Mit Puder wird anschließend die Farbe fixiert, entfernen könnt ihr sie wieder mit Abschminke. Mit ihr werden eher plastische Effekte geschminkt, wie Wunden, Falten, etc.
  • Aquaschminke ist ähnlich wie Wasserfarbe. Noch im Schminktöpfchen hat sie eine harte Konsistenz, sobald ihr aber mit feuchtem Schwämmchen oder Pinsel auf der Oberfläche reibt, nehmen letztere die Farbe auf und ihr könnt sie auf eure Haut auftragen. Dort trocknet sie innerhalb weniger Minuten und ist dann wischfest. Nach der Aktion kann sie mit Wasser und einer gewöhnlichen Seife/Waschcreme entfernt werden.
  • Für Gesichtsbemalung verwendet ihr am besten Aquaschminke, da diese einfach auf- und abzutragen sowie ergiebig ist und gleichzeitig gut hält, eine hohe Deckkraft hat und nicht verschmiert, sofern Wasserkontakt vermieden wird. Möchtet ihr den ganzen Körper bemalen, eignet sich – gerade für große Flächen – flüssige Farbe. Aquaschminke kann hier genauso benutzt werden, nimmt dann aber mehr Zeit in Anspruch.

Zubehör?

  • Neben den Schminkfarben benötigt ihr Pinsel und Schwämmchen. Als Schwämmchen eignen sich gewöhnliche Kosmetikschwämme aus der Drogerie, als Pinsel im Grunde alle Haarpinsel, die ihr auch zum Wasserfarbenmalen verwenden würdet, z.B. aus dem Bastelbedarf oder Schreibwarenläden. Meistens wird das Schminkzubehör auch gleich dort angeboten, wo ihr die Schminke kauft.
  • Falls ihr möchtet, könnt ihr zudem mit gewöhnlichem Lidschatten Schattierungen vornehmen. So könnt ihr bestimmte Teile eures Gesichts plastisch hervorheben, sodass euer Make-Up am Schluss noch echter aussieht. Hierfür eignet sich v.a. dunkler Lidschatten. Lidschatten und die entsprechenden Pinsel gibt es in Drogeriemärkten.

Bitte verwendet nur veganes und tierversuchsfreies Make-Up und achtet bei den Pinseln auf Kunsthaar!

Wie stylen?

SCHRITT 1: Vorlage/Tutorial aussuchen

Wer schon geübt ist, kann natürlich auch frei Hand loslegen, aber für Anfänger:innen sind Anleitungen und Vorlagen zur Orientierung eine große Hilfe. Besonders einfach geht es mit Youtube-Videos, da in diesen meist Schritt für Schritt gezeigt wird, welche Farbe ihr wo auftragen solltet. Hier beispielhaft Anleitungen für ausgewählte Zirkustiere:

Doch auch Anleitungen, in denen Schritt für Schritt mit Texten und Bildern die Vorgehensweise beschrieben wird, können sehr hilfreich sein. Sie finden sich im Internet sowie in Vorlagenbüchern. Hier beispielsweise eine Anleitung zum Schminken eines Katzengesichts. Von “Eulenspiegel” gibt es auch eigene Sets, die Farben, Pinsel sowie Anleitung für bestimmte Tiere enthalten, z.B. Zebra, Hund, Löwe, und Tiger.

Ansonsten könnt ihr auch im Internet nach einem fertig geschminkten oder gleich einem Tiergesicht suchen und versuchen, dieses nachzumalen. Bei allen Vorlagen gilt natürlich, dass sie nur als Anhaltspunkte dienen und ihr auch nach Belieben einzelne Schritte vereinfachen, ausbauen und optimieren könnt.

SCHRITT 2: Vorbereitung

Legt und stellt euch eure Farben, Pinsel, Schwämmchen und ein oder mehrere Schälchen mit Wasser so hin, dass ihr alles griffbereit habt. Stellt eure Vorlage so auf, dass ihr sie gut sehen könnt. Benutzt ihr ein Video, könnt ihr einfach den Laptop/das Tablet/das Smartphone (ggf. auf einen Stuhl) neben euch stellen. Am besten auch Küchenrolle, Wattestäbchen o.ä. bereitlegen, falls ihr etwas verschüttet oder kleine Korrekturen vornehmen wollt. Haare ggf. mit Klammern aus dem Gesicht stecken. Gesicht waschen bzw. bei Ganzkörperbemalung vorher duschen.

SCHRITT 3: Grundierung

Mit einem oder mehreren Schwämmchen tragt ihr die Grundfarbe auf, die euer Gesicht bzw. die bemalten Hautstellen haben sollen (z.B. bei einem Zebra das gesamte Gesicht weiß schminken). Einfach leicht anfeuchten, Farbe aufnehmen und auf dem Gesicht verteilen. Wenn ihr die Farbe eher einklopft/auftupft (v.a. am Ende) entsteht ein ebenmäßigeres Ergebnis. Für Farbübergänge ebenfalls tupfend die eine Farbe auftragen und die andere nach gleichem Prinzip darüber, solange erstere noch feucht ist.

Tipp: Ihr könnt die Schwämmchen auch auf eure Bedürfnisse zuschneiden und so z.B. verschiedene Größen, spitzere Ecken etc. erzeugen.

SCHRITT 4: Tiermuster

Wenn die Grundierung nach wenigen Minuten getrocknet ist, malt ihr nun das entsprechende Fellmuster sowie Details (schwarze/rosa Nase, Augen, etc.) auf. Je nach Dicke der Striche eignen sich dickere oder dünnere Pinsel.

SCHRITT 5: Schattierungen

Falls ihr nun mit eurem Make-Up schon zufrieden seid, könnt ihr natürlich auch nach Schritt 4 aufhören. Wer seinem tierischen Look noch den letzten Schliff verpassen möchte, kann je nach Tierart noch Schattierungen vornehmen. Hierfür einfach an jenen Stellen, die eher in den Hintergrund treten oder nach innen gewölbt erscheinen sollen, etwas dunklen Lidschatten auftragen und gut verblenden.

Abschließend Schwämmchen und Pinsel mit lauwarmem Wasser und milder Seife oder Shampoo reinigen.

FAQ/Was gibt es sonst zu beachten?

  • Was muss ich etwas beachten, wenn ich geschminkt zur Aktion erscheine? Ihr solltet auf jeden Fall euren Personalausweis dabei haben. Da die meisten Schminkfarben wasserlöslich sind, empfiehlt sich je nach Wetterlage zudem ein kleiner Regenschirm im Gepäck. Wenn ihr mögt, könnt ihr auch einen schwarzen Eyeliner sowie einen Taschenspiegel mitnehmen. So könnt ihr, falls etwas verläuft, auch vor Ort noch Korrekturen an schwarzen Mustern vornehmen.
  • Was, wenn sich das Make-Up nicht entfernen lässt? Meistens lässt sich die Schminke mit Wasser und einfacher Seife/Waschgel gut entfernen. Für hartnäckigere Überreste könnt ihr Öl (z.B. Kokosöl) auf einen Wattepad oder ein Taschentuch geben und die Schminke damit abtragen.
  • Wie viel Zeit einplanen? Das kommt natürlich ganz darauf an, wie aufwendig euer Motiv ist und wie geübt ihr schon seid. Für Gesichtsbemalung solltet ihr aber gut eine Stunde einplanen, für Ganzkörperbemalungen werden gar vier bis sechs Stunden empfohlen. Wenn ihr euch unsicher seid, könnt ihr natürlich auch schon vorher das Motiv einmal in Ruhe testen.

Wo gibts Vorlagen?

Demoschilder stellen wir euch auf all unseren Veranstaltungen zur Verfügung. Professionelle Vorlagen für eigene Veranstaltungen schicken wir euch auf Nachfrage gerne zu. Sendet dafür einfach eine Mail an info@animalsunited.de. Die Vorlagen dürfen jederzeit, solange sie nicht abgeändert oder zugeschnitten werden, im Originalzustand vervielfältigt und gedruckt werden (DinA4 oder noch besser DinA3). Unsere Demoschilder sind für eure Demos und Aktionen und wenn ihr auf Externe geht.

ACHTUNG: Diese und alle unsere anderen Materialien sind nur freigegeben für legale Aktionen. Von jeglichen illegalen, auch vermeintlich in unserem Namen durchgeführten, sowie von menschen- und tierrechtsfeindlichen Aktionen distanzieren wir uns deutlich!

Wie selber basteln?

Natürlich könnt ihr auch jederzeit eurer Kreativität freien Lauf lassen und selbst Schilder für eure Demos basteln! Schritt für Schritt zum perfekten Demo-Schild geht es so:

SCHRITT 1: Vorbereitung

Stellt euch folgende Fragen, bevor ihr mit dem Basteln loslegt:

  • Was soll auf meinem Plakat zu sehen sein?
  • Welche Botschaft soll vermittelt werden?
  • Was erregt Aufmerksamkeit? Was ist ein Blickfang?
  • Wen möchte ich damit ansprechen?
  • Was berührt die Passant:innen?
  • Welche Anordnung/Struktur?
  • Welche Sprüche/Bilder?
  • Welche Form? (z.B. rund, eckig, Sprechblase,…bei außergewöhnlicher Form dicker Rand, damit diese gut erkennbar ist)
  • Welches Material? (z.B. Papier, Tonpapier, Pappe, Holzpalette, Styropor, Karton,…)
  • Welche Farbe? (z.B. Eddings, Sprühfarbe + Stencils, Acrylfarben, dicke Filzstifte,…)
  • Sonstige Utensilien? (z.B. Schere, Kleber, Tesa, Bleistifte, Lineal,…)

SCHRITT 2: Checkliste

Fertigt anschließend eine Checkliste an, welche Materialien ihr benötigt. Schaut nach, welche ihr Zuhause habt und besorgt die übrigen. Die oben genannten gibt es meist in Baumärkten, Schreibwarenläden, Bastelgeschäften, etc.

SCHRITT 3: Gestaltung

Demoschild ist nicht gleich Demoschild! Ein gutes Demoschild machen mehrere Dinge aus:

  • eine gut lesbare, große Schrift (Druckbuchstaben)
  • aufsehenerregende, leuchtende, kontrastreiche Farben (z.B. knalliges Rot auf schwarzem oder weißem Hintergrund, siehe unsere Vorlagen oben)
  • ein kurzer, zum Nachdenken anregender Spruch (Spruchvorschläge s.u.)
  • ggf. emotionale Bilder, z.B. Tiere im Zirkus hinter Gitter mit traurigen Augen, Vergleich: Tier im Zirkus vs. in Freiheit; aber nicht zu viele Bilder, nur 1-2; wahlweise ausgedruckt oder gezeichnet
  • übersichtliche Struktur (nicht zu überladen)
  • eher schlicht gehalten (z.B. einfarbige Schrift)
  • auch aus größerer Entfernung gut lesbar

Wenn ihr euch für ein Design entschieden habt, mit Bleistift einen Grobentwurf erstellen. Für einen geraden Schriftzug mit Lineal und Bleistift Linien einzeichnen. So seht ihr, ob die Schrift gut darauf passt und habt einen ersten Eindruck, wie euer Schild wirkt. Anschließend ausgestalten. Ggf. nach bestimmten Schriften, Tiermotiven etc. im Internet suchen und diese als Vorlagen und zur Inspiration nutzen.

SCHRITT 4: Laminieren

Fertige Plakate aus Papier – ganz egal ob ausgedruckt oder selbst gemalt – am besten laminieren, da sie so stabil und wasserfest sind und ihr sie für mehrere Aktionen verwenden könnt. Solltet ihr kein eigenes Laminiergerät Zuhause haben, könnt ihr Schilder (meist bis Größe DinA3) auch in Copyshops oder Schreibwarenläden laminieren lassen.

Alternativ durchsichtige Selbstklebefolie verwenden (gibt’s ebenfalls in Schreibwaren- und Bastelläden). Diese möglichst gerade an einer Kante ansetzen, dann in eine Hand die Rolle nehmen und die Folie unter Spannung abrollen, mit der anderen Hand oder einem Lineal vorsichtig nachschieben und auf das Papier aufdrücken, sodass möglichst keine Luftbläschen entstehen. Einfacher geht es mit zwei Menschen und vier Händen, gerade bei größeren Schildern. Zur Not Schilder in DinA4 Größe in einfache Prospekt-/Klarsichthüllen stecken, falls es schnell gehen soll und gerade nichts anderes Zuhause ist.

SCHRITT 5: Befestigung & Transport

Um sie gut hochhalten zu können und um gerade bei Großdemos zu vermeiden, dass andere Menschen eure Schilder verdecken, könnt ihr eure Schilder ans obere Ende von Stäben kleben (z.B. mit doppelseitigem Klebeband an Besenstiele).

Überlegt euch auch vorher, wie ihr das Schild transportieren möchtet. Transportiert ihr es z.B. mit dem Rad, muss es in einen Rucksack oder auf den Gepäckträger/in den Fahrradkorb passen und muss stabiler und kleiner sein, als wenn ihr es mit dem Auto transportiert.

Welche Sprüche erregen Aufmerksamkeit?

Die Sprüche auf euren Schildern sollten kurz und knackig, aussagekräftig, gut und schnell lesbar sein (auch für vorbeikommende Autofahrer:innen) und zum Nachdenken anregen. Zudem sollten sie ohne Hintergrundwissen für alle Menschen verständlich sein. Hier einige Beispiele, die unsere Aktiven gerne verwenden:

  • Manege frei von Tierquälerei!
  • Tiger, Löwe, Elefant gehören nicht in Menschenhand!
  • Das kann Tieren nicht gefallen, Käfige und Peitschen knallen!
  • Kein Applaus für Tierquälerei!
  • Ihr Eintritt finanziert Tierquälerei!
  • Eine Peitsche im Gesicht gefällt dem Löwen nicht!
  • Zirkus JA! Aber OHNE Tiere!
  • Wildtiere in die Wildnis!