Ein Problem löst nur, wer es anpackt und zu lösen versucht! Veränderung bedeutet Bewegung, bedeutet aktiv werden, bedeutet aufstehen! Wir werden regelmäßig deutschlandweit aktiv, um auf das unermessliche Leid von Tieren in Zirkussen hinzuweisen. Dabei versuchen wir, Menschen über die Ursachen und die Lösung des Problems aufzuklären und Druck auf Medien und Politik auszuüben, sich des Themas endlich allumfassend anzunehmen und eine schnelle und nachhaltige Lösung zu erwirken. Werdet Teil unseres Protests, geht mit uns auf die Straße, kämpft mit uns vor Ort, werdet aktiv – mit uns oder eigenständig – und seid ein Teil der Lösung!

Am Samstag, den 02.03.24 gehen wir wieder für einen tierfreien Zirkus in München auf die Straße – seid dabei!

In unseren AGs aktiv werden

Mit unseren bundesweiten Aktionsgruppen versuchen wir, immer mehr Menschen für Tierrechtsthemen und somit auch für das Leid der Tiere im Zirkus zu sensibilisieren, sie darüber aufzuklären und ihnen aufzuzeigen, wie und wo sie Druck ausüben können und was und wie sie selbst etwas für Tiere tun können. Unsere Aktionsgruppen freuen sich immer über tatkräftigen Neuzugang. Also: Werdet aktiv mit uns! Steht auf! Denn nur wer sich bewegt, kann etwas bewegen!

Aktuelle Termine für Aktionen, Proteste und Veranstaltungen findet ihr hier. Zu unseren bisherigen Aktionsgruppen mit Infos zu diesen und ein paar Eindrücken zu einigen ihrer letzten Aktionen geht es hier. Schaut rein und macht euch ein Bild! Wir freuen uns auch immer über Bewerbungen als neue AGs!

Selbst Aktionen starten

Ob kleine Flyeraktion, klassischer Infostand oder kreativer Protest, es gibt etliche Möglichkeiten, wie ihr kreativ und aktiv Menschen über das Tierleid in Zirkussen informieren könnt. Dazu braucht es nicht immer viel, dennoch hilft es, einen Plan zu haben. Wir haben daher hier exemplarisch einige ausführlichere Tipps für euch zusammengestellt.

Was?

Welche Aktionsform?

Was für eine Aktion wollt ihr starten? Wie soll diese aussehen? Ob statische Demo oder Laufdemo, ob Infostand oder einfache Flyeraktion in der Stadt – es gibt unzählige Möglichkeiten, Menschen auf der Straße über Tierleid aufzuklären.

Seid ihr nur wenige Personen und veranstaltet das erste Mal eine Aktion, empfiehlt sich vielleicht eine einfache Flyeraktion in der Stadt (unsere Flyer könnt ihr kostenlos hier bestellen, die englische Version für Tourist:innen gibt es hier). Seid ihr mehrere Personen, könnt ihr auch einen Infostand, eine Kreativaktion oder Demo veranstalten.

Kreativität erregt Aufmerksamkeit

Ganz egal, wofür ihr euch entscheidet: Noch interessanter wird eure Aktion, wenn ihr euch dazu verkleidet, schminkt, euren Infostand mit Plüschtieren dekoriert, Redebeiträge einbaut, ein Quiz zum Thema Tierzirkusse veranstaltet (eignet sich gut für Infostände, ggf. auch mit kleinen Preisen wie selbstgebackenen veganen Leckereien oder Buttons/Sticker für einen tierfreien Zirkus), Kinderschminken anbietet (eignet sich ebenfalls v.a. für Infostände, so könnt ihr, während ihr den Kindern Tiergesichter schminkt, die Eltern aufklären und zudem Spenden für weitere Aufklärungsaktionen sammeln), selbstgebastelte Schilder und aufsehenerregende Fotos nutzt, Objekte wie Käfige verwendet, mit Videos von Tieren im Zirkus auf Tablets Tierleid aufzeigt, im Hintergrund Tierschreie oder Zirkusmusik einspielt, mit Malkreide Botschaften und Slogans auf den Boden malt, usw.

Denkt hierbei auch an die menschlichen Sinne und regt z.B. mit Tiergeräuschen, -masken und veganen Keksen (am besten in Tierform) gleich drei verschiedene Sinne an. Je kreativer eure Aktion, desto mehr Menschen werden darauf aufmerksam und desto besser wird ihnen euer Anliegen in Erinnerung bleiben. Trotzdem sollte es übersichtlich bleiben (z.B. nicht zehn verschiedene visuelle Hingucker, sonst sind Menschen schnell überfordert und es wirkt überladen).

Beispiele

  • Wie wäre es zum Beispiel, wenn ihr einen Infotisch mit Infomaterial in der Stadt aufbaut, an welchem eine/r von euch Interessierte aufklärt, während andere von euch Flyer verteilen und/oder sich mit auffälligen Schildern und Plakaten verteilt aufstellen, sodass diese für die vorbeikommenden Passant:innen gut lesbar sind?
  • Oder doch lieber ein statischer Protest, bei welchem ihr euch in der Innenstadt mit verschiedenen Schildern aufstellt, einige von euch Flyer verteilen und andere sich als Hingucker in Tierkostümen in Käfigen sitzen?
  • Oder ein aufsehenerregendes Schauspiel, bei welchem z.B. ein/e Dompteur:in mit Peitsche eine/n als Wildtier verkleidete/n Aktivist:in zu Kunststücken „zwingt“?
  • Oder wie wäre es, wenn einige von euch tierleidfreie Unterhaltung wie Jonglieren, Einradfahren, Akrobatik etc. vorführen, während die anderen mit Flyern und Schildern die Passant:innen und Zuschauer:innen aufklären?
  • Oder doch lieber ein Flashmob, bei welchem ihr erst unauffällig umherlauft und dann auf ein bestimmtes Signal umfallt und auf dem Boden liegend Schilder hochhaltet, während eine/r von euch eine Rede zum Tierleid in Zirkussen hält?
  • Oder einfach im Tiger- und Elefantenkostüm Flyer in der Stadt verteilen? Im Kostüm erkennt euch meist ohnehin niemand, dafür werden die Menschen neugierig und nehmen eher Infomaterial mit. Natürlich geht dies auch problemlos ohne Kostüm, aber mit macht es mehr Spaß und erregt deutlich mehr Aufmerksamkeit.

Seid kreativ und überlegt euch, was zu eurer Aktionsform passt und wie ihr Kreativobjekte am besten einsetzen könnt, um möglichst viele Menschen auf euer Anliegen aufmerksam zu machen!

Wann?

Sinnvolles Timing

Infostände sowie Flyer- und andere Kreativaktionen machen am meisten Sinn einige Tage/Wochen, bevor ein tierführender Zirkus in eurer Stadt gastiert. So könnt ihr die Menschen noch auf das Leid der Tiere aufmerksam machen, bevor sie sich Karten für einen Zirkusbesuch kaufen. Größere Proteste eignen sich auch noch gut, wenn der Zirkus bereits da ist, schlichtweg, um Widerstand zu signalisieren. Demonstrationen direkt vor dem Zirkus sollten jeweils vor und evtl. auch nach den Vorführungen gelegt werden, sodass die Besucher:innen euch nicht nur vor der Show wahrnehmen und sich eventuell noch umentscheiden, sondern auch jene erreicht werden, die aus der Vorstellung kommen und vielleicht während dieser selbst Zweifel bekommen haben, ob ein Tierzirkus nicht Leid für die Tiere bedeutet. Präventive Proteste sind solchen direkt vor dem Zirkus immer vorzuziehen.

Unter der Woche vs. Wochenende

Wichtig ist es, viele Menschen zu erreichen. Daher müsst ihr dann agieren, wenn viele von ihnen unterwegs sind. Eine Aktion Sonntagabend in der Innenstadt zählt da nicht dazu und macht somit keinen Sinn. Der Samstag eignet sich hingegen sehr gut, da die Leute am Wochenende eher Zeit haben, sich zu informieren und viele Samstags ohnehin für Einkäufe o.ä. in der Stadt unterwegs sind. Für Aktionen unter der Woche spricht, dass die Presse hier meist besser verfügbar ist, dafür aber eben im Regelfall weitaus weniger potentielle Teilnehmer:innen für eure Aktion, da die meisten arbeiten müssen.

Externe Einflussfaktoren

Bedenkt bei der Terminwahl auch andere gleichzeitig stattfindende Veranstaltungen. Ist z.B. an dem Tag ein Markt (wie Weihnachts- oder Ostermarkt) in der Stadt, werden hier mehr Leute als sonst unterwegs sein. Ist zur gleichen Zeit jedoch z.B. ein WM-Spiel oder ein großes Fest an einem anderen Ort der Stadt, werden weniger Menschen als gewöhnlich da sein. Auch Ferienzeiten, Feiertage, voraussichtliche Wetterlage, Jahreszeit usw. können für die Terminwahl von Bedeutung sein.

Wo?

Grundsätzlich gilt: Dort, wo ihr gut gesehen werdet und möglichst viele Leute erreicht! Helft euch bei der Planung mit einer Begehung vor Ort oder zumindest via Google Street View.

Demo vor Zirkus vs. Info-Aktion in der Stadt

Aktionen in der Stadt, bei denen ihr Stadtbesucher:innen und Passant:innen das Leid der Tiere aufzeigt und ihr sie darüber aufklärt, warum sie sich lieber für tierleidfreie Unterhaltung entscheiden sollten, finden meist größeren Anklang und sind effizienter als Demos vor Zirkussen. Denn während ihr vor Zirkussen vorrangig auf eine geringen Anzahl an Zirkusbefürworter:innen trefft, die oftmals die Karten schon im Voraus gekauft haben und sich von eurer Demo und euren Parolen schnell angegriffen fühlen, erreicht ihr in der Stadt in der gleichen Zeit hunderte Menschen und vor allem jene, die sich bisher wenig oder gar nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben und sich noch nicht fest für einen Zirkusbesuch entschieden haben. So habt ihr eine größere Chance, sie zum Nachdenken anzuregen und schließlich zu bewirken, dass diese Menschen sich für tierleidfreie Unterhaltung entscheiden und keine Eintrittskarten für den Zirkus kaufen.

Aber auch Demonstrationen vor Zirkussen können eine Daseinsberechtigung haben. Vorrangig, um dem Zirkus Widerstand zu signalisieren, dass Tierquälerei nicht ohne Protest hingenommen wird, und um die Zirkusbesucher:innen dazu anzuregen, ihre Entscheidung bezüglich des Zirkusbesuchs noch einmal zu hinterfragen, bei einem Besuch während der Vorstellung genau hinzusehen und das Leid der Tiere zu erkennen. Präventive Info-Aktionen sind unserer Meinung nach konfrontativen vor dem Zirkus vorzuziehen.

Laufdemos und statische Demos

Ob man statisch an einem Ort demonstriert oder in einer Laufdemo protestiert, hängt neben terminlichen Überlegungen vor allem von den Örtlichkeiten und vor allem der erwarteten Teilnehmer:innen-Zahl ab. Eine Laufdemo in einem kleinen Dorf mit ein paar wenigen Demonstrant:innen macht weitaus weniger Sinn als eine mit hunderten Menschen in einer Großstadt.

Laufdemos startet ihr am besten an vielbesuchten öffentlichen Plätzen und lauft von dort möglichst über Straßen, auf denen ebenfalls viel los ist, zum Zirkus, wo ihr ca. eine bis eine halbe Stunde vor der Vorführung ankommt und dann bis zum Beginn der Vorstellung protestiert. Timing und eine realistische zeitliche und örtliche Einschätzung (inkl. Abgehen) der Strecke ist hier also essentiell, auch für die Anmeldung des Marschs bei den Behörden.

Statische Demonstrationen plant ihr am besten an hochfrequentierten Örtlichkeiten, dass möglichst viele Menschen an euch vorbei müssen. Dies gilt vor allem für präventive Info-Aktionen in der Innenstadt. Aber auch bei Demos direkt vor dem Zirkus will gut geplant sein. Eine statische Demo sollte möglichst nah beim Zirkuseingang oder auf dem direkten Weg von den Parkplätzen/öffentlichen Verkehrsmitteln zum Stellplatz liegen.

Flyer- & Kreativaktionen sowie Infostände

Flyer- und Kreativaktionen sowie Infostände sind immer dort sinnvoll, wo viele Menschen vorbeikommen, z.B. Samstags am Eingang der oder zentral in der Fußgängerzone, in der Nähe von Events bzw. auf Wegen, die dorthin führen, (z.B. bei Neueröffnungen von Geschäften, Stadtfesten oder Jahrmärkten) und überall dort, wo Menschen warten bzw. längere Warteschlangen entstehen, usw.

Für Kreativaktionen, wie schauspielerische Inszenierungen, Darstellungen, größere unterstützende Objekte (wie z.B. Statuen, Lichttafeln, Infoscreens) und dergleichen, gilt es auch immer zu prüfen, ob genügend Platz für euer Vorhaben vorhanden ist.

Infostände eignen sich – sofern sie euch von den Veranstalter:innen/der Leitung erlaubt werden – auch prima für öffentliche Veranstaltungen wie Konzerte oder Feste sowie in Schulen und Unis.

Alternativen einplanen

Am besten überlegt ihr euch immer gleich im Voraus einen alternativen Ort, z.B. falls euer Wunschort aus gerechtfertigten Gründen nicht genehmigt wird, ihr bei schlechtem Wetter ausweichen müsst, etc. Vorausdenkende Planung ist alles.

Was?

Ab einer Gruppe von 2 Personen müsst ihr eure Aktion anmelden – ganz egal, ob Infostand in der Stadt, Demo vorm Zirkus oder lediglich Flyer verteilen.

Welche Angaben sind wichtig?

Grundsätzlich müsst ihr bei der Anmeldung eurer Aktion folgende Daten angeben:

  • Anschrift der/des Veranstalter:in sowie der/des Veranstaltungsleitenden
  • Thema eurer Aktion (z.B. “Aufklärung über Tier’haltung’ im Zirkus”)
  • Datum, Uhrzeit und Dauer (plant lieber etwas mehr Zeit ein und bedenkt, dass ihr – je nachdem, wie aufwendig eure Aktion ist – auch genügend Zeit für Auf- und Abbau benötigt)
  • Genaue Ortsangabe mit Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort (verwendet hierfür bestenfalls einen Screenshot von Google Maps und markiert den Bereich, in dem eure Veranstaltung stattfinden soll)
  • erwartete Teilnehmerzahl (hier reichen meist ungefähre Angaben, z.B. 10-30)
  • Ablauf (z.B. Stündlich wird es ein kleines Schauspiel geben, bei dem… Während der gesamten Veranstaltungsdauer werden Flyer verteilt, am Infotisch Leute mit verschiedenen Infomaterialien aufgeklärt,…)
  • Mitgeführte Gegenstände (hier muss alles hin, was ihr an Material verwendet, z.B. Flyer, Schilder, Tiermasken, Tische, Jonglierbälle, Käfige, usw.)
  • Technische Hilfsmittel (z.B. Infostand, Megafon, Lautsprecher, Tablets,…)
  • Datum und Unterschrift

Planung vor der Anmeldung

Überlegt euch bereits vorher gut, wann und wo eure Aktion stattfinden soll, welche Materialien ihr verwenden möchtet bzw. was ihr für eine erfolgreiche Demonstration benötigt (Materialchecklisten für verschiedene Aktionsformen s.u.), wer die Veranstaltung leitet und wer im Krankheitsfall die Leitung (bzw. andere wichtige Aufgaben, wie z.B. Transport) übernimmt.

Wann?

Anmeldung im Voraus vs. spontaner Protest

Die Anmeldung einer regulären Aktion sollte bei den Behörden mind. 48h (in einigen Bundesländern sogar noch früher) vor der Veranstaltung schriftlich vorliegen. Es gibt jedoch auch spontane Aktionen, wenn ihr z.B. auf eine unvorhersehbare aktuelle Situation zeitnah mit einem Protest oder einer Aktion reagieren wollt. Dafür müsst ihr im Regelfall lediglich die Polizei informieren, dass ihr euch “spontan” mit einer voraussichtlichen Anzahl an Personen hier und da einfindet.

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst

Je früher ihr anmeldet, umso wahrscheinlicher ist es, dass ihr das von euch Geplante umsetzen könnt, der Termin und die Örtlichkeit noch verfügbar sind und nicht schon jemand anderes etwas angemeldet hat. Bis auf bestimmte Ausnahmen, dass ein Protest übergeordnet von den Behörden als zeitlich und thematisch dringender und wichtiger anerkannt wird, gilt das Vorrecht derjenigen, die zuerst anmelden. Also nicht zu lange warten –  nichts ist ärgerlicher als wenn die viele Planung dann erstmal umsonst war.

Bescheid vom Amt

Normalerweise solltet ihr wenige Tage nach der Anmeldung einen Auflagenbescheid zugeschickt bekommen (per Mail oder Post), in welchem die Auflagen stehen, die ihr bei eurer Veranstaltung erfüllen müsst, beispielsweise den angemeldeten Bereich einzuhalten, keine scharfen Gegenstände oder Waffen mitzubringen, usw. Oftmals werdet ihr aber bereits im Vorhinein schon telefonisch von der Behörde kontaktiert, um die Details oder etwaige Probleme zu klären.

Wo?

Deutschlandweit nicht einheitlich

Wo ihr eure Veranstaltung anmelden müsst, ist je nach Stadt/Gemeinde verschieden – manchmal beim Ordnungsamt, manchmal beim Kreisverwaltungsreferat, manchmal bei der Polizei. Ruft am besten bei eurer Stadt an (Nummern findet ihr meist auf der jeweiligen Website im Internet oder im Telefonbuch) und erkundigt euch dort. Sollten diese nicht die richtige Adresse sein, werden sie euch zu den zuständigen Kolleg:innen weiterleiten oder auf die jeweilige Behörde/Abteilung verweisen.

Immer schriftlich anmelden

Wichtig ist, es eure Aktion/Veranstaltung immer schriftlich bei der jeweiligen Behörde anzumelden. Telefonische Anfragen werden gewöhnlich nicht akzeptiert und ihr habt später auch keinen Nachweis und Beweis für eure Anmeldung. Oftmals gibt es extra vorgefertigte Dokumente der Stadt, die ihr nur noch ausfüllen müsst – hier am besten auch telefonisch nachfragen oder auf der Website informieren. Selbst bei sehr spontanen Protesten, bei welchen ihr euch in einer Eilanmeldung ausschließlich an die Polizei wendet, empfiehlt sich neben der telefonischen Ankündigung eine Mail an das zuständige Präsidium, dass ihr es schwarz auf weiß habt.

Tipps & Tricks

Gebühren umgehen

Ein Infostand gilt in einigen Städten und Gemeinden als „Sondernutzung“, für die evtl. bis zu 20€ Gebühren anfallen können. Tipp: Meldet eure Aktion als Versammlung an und gebt den Infostand (neben Schildern, Bannern, Kostümen und Co.) als Kundgebungsmittel mit an – so könnt ihr die Kosten oft umgehen.

“Gegen Spende” statt Preise

Auch Verkaufsstände sind meist teuer und müssen gesondert angemeldet und beantragt werden. Falls ihr also an eurem Infostand Buttons, vegane Kostproben, etc. anbietet, diese immer “gegen Spende” ausloben und keine Preise nennen oder Preisschildchen und dergleichen anbringen.

Keine unnötigen Anmeldungen

Bei Veranstaltungen auf privatem Grund (z.B. für Infostände auf Tierheimfesten, bei Konzerten, in Schulen, Unis…) benötigt ihr nur die Einverständnis der Besitzer:innen, der Veranstalter:innen bzw. der Schul- oder Unileitung. Dies gilt dann, wenn die Veranstaltenden ihr Event selbst angemeldet haben. Plant ihr hingegen auf einer privaten Fläche z.B. einen Protest, der von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden kann, dann kann es unter Umständen sein, dass ihr auch hier eine amtliche Anmeldung braucht.

Ohne Werbung nichts los

Die bestgeplante Veranstaltung ist nichts, wenn niemand davon weiß und ihr beiwohnt. Damit also viele Menschen zu eurer Aktion kommen, müssen möglichst viele davon erfahren. Daher ist es wichtig, dass ihr für eure Aktion Werbung macht:

  • Erzählt Familie, Freund:innen und Bekannten von eurer Aktion und bittet sie, auch anderen von eurer Veranstaltung zu berichten.
  • Nutzt die soziale Medien und erstellt beispielsweise eine Veranstaltung bei Facebook, zu welcher ihr eure Freund:innen einladet und die ihr dann in verschiedene passende Gruppen teilt (z.B. Vegan-Gruppen, Tierrechts/Tierschutz-Gruppen, Gruppen eurer Region, Schul-/Unigruppen,…).
  • Nutzt schwarze Bretter oder Pinnwände an eurer Schule, in der Uni, in Biomärkten und dergleichen und bringt hier Infos zu eurer Veranstaltung an (am besten vorher fragen, sonst hängt euer Zeug nicht sehr lange).
  • Tragt eure Veranstaltung in den Veranstaltungskalender von Zeitungen und Zeitschriften ein.
  • Fragt in Restaurants, Unis, Jugendzentren, öffentlichen Einrichtungen, etc. nach, ob ihr Flyer für einen tierfreien Zirkus auslegen dürft. Ggf. könnt ihr wichtige Infos zu eurer Veranstaltung an die Flyer anheften/mit Klebezetteln aufkleben und so auf diese aufmerksam machen.

Alle wichtigen Infos angeben

Was bringt die beste Werbung, der schönste Flyer, das tollste Poster, wenn ihr wichtige Infos nicht angebt und die Menschen daher nicht teilnehmen können/wollen. Hierzu zählen vor allem: die Art der Veranstaltung, das Motto/Ziel (z.B. Demo für einen tierfreien Zirkus), der Ort, das Datum und die Uhrzeit sowie ggf. auch Verbote oder „mitzubringen ist/sind…”.

Nicht vorschnell bewerben

Wichtig: Die angemeldete Aktion/Veranstaltung darf meist erst 48 Stunden nach der erfolgreichen Anmeldung und der Bestätigung dieser öffentlich beworben werden, das gilt auch für Facebook-Veranstaltungen & Co. Sollte der Schuh der Zeit jedoch derart drücken, hilft manchmal die telefonische Nachfrage bei den Behörden, ob schon beworben werden darf oder das Prinzip “no risk, no fun”. Üblicherweise gibt es hier keine Konsequenzen. Aber sicher ist sicher.

Checkliste schreiben

Schreibt euch eine Checkliste, was ihr alles benötigt (Musterchecklisten für benötigte Materialien für verschiedene Aktionsformen s.u. unter “Tipps & Tricks”) und was alles vorher erledigt werden muss. So könnt ihr nichts vergessen und seht auf einen Blick, was schon vorhanden bzw. erledigt ist und was noch vorbereitet oder besorgt werden muss. Tragt euch zudem wichtige Termine in den Kalender ein (z.B. bis wann ihr spätestens anmelden müsst und wann ggf. ein Planungstreffen stattfinden soll). Bedenkt auch, dass manche Aufgaben auf andere aufbauen und erst gemacht werden können, wenn die anderen schon erledigt sind. Ihr müsst euch z.B. erst über die Art der Veranstaltung, den Termin, den Ort und die Kundgebungsmittel im Klaren sein, bevor ihr anmelden könnt.

Material besorgen & basteln

Besorgt euch Infomaterial. Unsere Flyer und Broschüren sowie unser Mitgliedermagazin könnt ihr hier kostenlos bestellen). Bastelt Plakate und Schilder oder druckt euch Vorlagen aus und laminiert diese.

Zum Thema informieren

Um andere Menschen informieren zu können, solltet ihr auch selbst gut informiert sein. Werdet euch nochmal über eure Beweggründe für die Aktion bewusst, lest die Infos auf unseren Seiten und recherchiert Fakten.

  • Warum und wie leiden Tiere im Zirkus? (Enge, Langeweile, Dressur, physische und psychische Probleme,…)
  • Wie zeigt sich dies? (z.B. Verhaltensstörungen, Ausbrüche,…)
  • Welche Alternativen gibt es und warum sind diese viel attraktiver als ein Zirkusbesuch?
  • Welche Fragen könnten Passant:innen an euch haben? Versetzt euch hierzu in deren Lage und überlegt, was ihr denken oder fragen würdet, wenn ihr eine Aktion, wie ihr sie plant, sehen würdet, ohne euch vorher mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben

Falls ihr unsicher seid, hilft es auch, euch beispielsweise für Infostände ein paar Fakten zu notieren, sodass ihr im Notfall spicken könnt.

Untereinander absprechen & vernetzen

Koordiniert euch bestenfalls bei gemeinsamen Treffen oder über die sozialen Netzwerke, Mail, WhatsApp, Telefon & Co. Nichts ist ineffizienter, zeit- und nervenzehrender als wenn alle wild in alle Richtungen agieren.

  • Wählt eine/n Veranstaltungsleiter:in sowie eine/n Stellvertreter:in, die/der im Notfall (z.B. bei Krankheit) einspringen kann
  • Wer kann sicher kommen und zu welcher Uhrzeit? Wer übernimmt welche Aufgabe? (z.B. Transport, Schilder drucken und basteln, Infomaterial besorgen,…)
  • Überlegt euch „Problemsituationen“ und klärt ab, wie ihr euch in diesen verhaltet (z.B. wenn verärgerte Passant:innen oder Zirkusmitarbeiter:innen handgreiflich werden, wenn sich Menschen am Infostand beschweren, …)
  • Tauscht Handynummern aus, um euch im Notfall (z.B. bei Verspätungen, kurzfristigen Änderungen, Krankheit,…) austauschen zu können

Vorrausschauend denken

Denkt an Zeitpuffer und plant genügend Zeit und Aktive für Auf- und Abbau ein. Zu straffe Zeitpläne werden meist durch die kleinste Störung aus dem Ruder geworfen und ihr habt schnell ein Problem. Vor allem bei größeren Protesten wie Laufdemos ein fataler Fehler.

Überlegt euch schon im Voraus, welche Hindernisse auftreten könnten und wie ihr damit umgeht:

  • Was z.B., wenn schlechtes Wetter ist oder es regnet?
  • Ist der geplante Ort auch dann für die Veranstaltung geeignet?
  • Müsst ihr etwas zusätzliches besorgen und anmelden (z.B. Pavillon über Infotisch, damit Flyer nicht nass werden) oder reicht es, z.B. einfach an Regenkleidung zu denken?
  • Was ist, wenn jemand von euch krank wird?
  • Wer springt ein, wenn jemand fehlt, die/der eine wichtige Rolle hatte und etwa die Veranstaltung leiten oder den Transport übernehmen sollte?

Presse einschalten & einladen

Falls ihr eine „größere“ Aktion, z.B. Demo oder Kreativaktion in der Stadt, plant, dann ladet immer auch die Presse dazu ein. Denn selbst die besten und größten Aktionen erreichen meist nicht mehr als ein paar tausend Leute. Anders verhält sich das, wenn ihr Presse vor Ort habt oder diese zumindest im Vor- und/oder Nachgang über eure Aktion berichtet. Dann erreicht ihr je nach Medium schnell zehn- bis hunderttausende Menschen und mehr mit eurer Botschaft für einen tierfreien Zirkus. Also daran denken, die Presse zeitig zu informieren und einzuladen.

Von vorherigen Aktionen lernen

Aus alten Fehlern und Erfolgen lernen ist sehr ertragreich und spart viel Zeit und Anstrengungen. Falls ihr schon einmal eine derartige Aktion veranstaltet oder an einer teilgenommen habt, fragt euch für die kommende:

  • Was lief damals gut, was nicht?
  • Was hätte verbessert werden können?
  • Was hatte letztes Mal (z.B. an Material) gefehlt, was war überflüssig?
  • Wart ihr zu viele oder zu wenig Aktive für die Aktion?

Orientiert euch bei der Vorbereitung eurer aktuellen Veranstaltung an dem, was bei der letzten gut geklappt hat und versucht zudem, Negatives vom letzten Mal zu vermeiden und ggf. Verbesserungsvorschläge umzusetzen.

Dokumente einpacken

Denkt daran, eure Ausweise mitzunehmen und erinnert auch eure Aktiven daran, dies zu tun. Manchmal möchte die Polizei diese sehen, z.B. wenn ihr Masken tragt oder geschminkt seid (kommt zwar selten vor, aber so seid ihr auf der sicheren Seite). Und vergesst nicht den Auflagenbescheid zu eurer Veranstaltung! Nur mit diesem könnt ihr euch vor Ort rechtfertigen.

Auflagen einhalten

Beachtet beim Aufbau/der Aufstellung den mit den Behörden abgeklärten Veranstaltungsbereich und platziert euch und eure Materialien so, dass ihr nicht den Verkehr beeinträchtigt und Fluchtwege freigehalten werden. Das erspart viel Ärger, Kraft und Zeit, die ihr besser in die Aufklärung investieren könnt.

Zurücktreten & reflektieren

Treten ein zwei Schritte zurück und betrachtet eure Aktion auch immer einmal als Außenstehende/r und überlegt euch, wie die Aktion auf andere wirkt. Sieht der Infostand einladend aus? Würdet ihr als Passant:in nähertreten, um euch zu informieren? Warum (nicht)? Wirkt die Demo zu aggressiv? Ist das Ziel eurer Veranstaltung klar ersichtlich? Oder ist unklar, was ihr überhaupt damit ausdrücken wollt? Kann man alle Schilder und Banner gut lesen?

Keine Zeit für Trolls & Aggressionen

Verschwendet keine Zeit an Leute, die nur provozieren wollen. Setzt eure Zeit effektiv bei jenen ein, die ihr überzeugen wollt und könnt. Bleibt bei Beschimpfungen, Kritik, etc. ruhig und legt euch nicht mit streitsüchtigen Passant:innen an. Das wirkt auch auf andere Außenstehende schlecht. Ggf. bei Beleidigungen oder Handgreiflichkeiten Anzeige bei der Polizei erstatten.

Fotos & Videos machen

Diese könnt ihr später dazu nutzen, noch mehr Menschen auf euer Anliegen aufmerksam und ggf. auch Werbung für eure nächste Aktion zu machen, indem ihr sie beispielsweise auf sozialen Medien teilt oder der Presse zur Verfügung stellt. Hierfür muss die Qualität stimmen und die Aufnahmen attraktiv sein. Also ruhig im Voraus jemanden mit gutem Equipment um Hilfe bitten und sich vor Ort Zeit für die Aufnahmen nehmen und die Aktiven ggf. ansprechend positionieren. Ein Gruppenbild am Ende ist ein Muss.

Finale

Checkt am Ende der Aktion nochmal, ob ihr alles weggeräumt habt (Müll sowie restliche Klebestreifen von aufgehängten Plakaten entfernt? Alle Materialien eingepackt?), verkündet für alle Aktiven gut hörbar, dass ihr die Veranstaltung hiermit auflöst und bedankt euch für deren Teilnahme. Tauscht (v.a. mit jenen Aktiven, die das erste Mal dabei waren bzw. zu denen ihr noch keinen persönlichen Kontakt habt) Kontaktdaten aus und informiert diese über weitere geplante Aktionen. Ein abschließender gemeinsamer Besuch eines Restaurants oder Cafés mit veganen Speisen vereint und bringt potentielle Mitstreiter:innen für die nächste Aktion.

Presse versorgen

Damit eure Veranstaltung noch viele Menschen mehr erreicht und aufklärt, heißt es jetzt klotzen statt kleckern. Denn die Presse berichtet nur zeitnah und am liebsten, wenn ihr schon alles schon aufbereitet schickt. Defacto bedeutet das: In der Regel muss eure Pressemitteilung via Mail (inklusive ausgewählten guten Bilder/Videos eurer Aktion und mit Infos, was ihr gemacht habt, warum ihr da wart, wie viele ihr wart und wie es lief) bis allerspätestens Mittag am darauffolgenden Tag bei der Presse sein. Gebt immer auch eine Telefonnummer an, bei der euch die Journalist:innen für Nachfragen und Zitat erreichen können. Dann heißt es Daumen drücken!

Wirkung eurer Aktion checken

Checkt online, im lokalen TV sowie in der Tageszeitung, ob über eure Aktion berichtet wurde. Manchmal gibt es auch z.B. Berichte, in denen über den aktuell gastierenden Zirkus geschrieben und dann in einem Absatz auf eure Aktion eingegangen wird. Auch das ist schon ein Erfolg, denn es wird den Leser:innen und Zuschauer:innen damit vermittelt, dass es auch Gründe gibt, einen Tierzirkus nicht gutzuheißen. Sammelt  und dokumentiert die Berichte und legt sie ab – eine gute Motivation, wenn ihr mal eine derartige braucht. Verbreitet und teilt Online-Artikel und Videos und zeigt den Menschen, dass euer Widerstand erhört wurde, und regt sie damit an, selbst aktiv zu werden.

Berichtet über eure Aktion

Damit ihr aber nicht auf eventuelle Presseberichte warten müsst und ihr dennoch die Welt wissen lassen könnt, dass ihr aktiv für Zirkustiere und ihre Rechte wart, ist es wichtig, dass ihr selbst mit Bildern/Videos und Text von eurer Aktion erzählt. Gerade die sozialen Netzwerke eignen sich hier gut. Der Text der Pressemeldung lässt sich schnell anpassen, ein bisschen Bildbearbeitung und schon habt ihr ein feines Posting, dass ihr dann in alle relevanten Gruppen teilen könnt.

Danke sagen & dranbleiben

Ein wichtiger Punkt, der oft vergessen wird: Alle, die zu eurer Aktion kommen, machen das freiwillig und in ihrer Freizeit. Sie wollen dafür keinen Dank, sie tun es ja für die Tiere. Dennoch schadet ein solcher nicht und tut gut. Gerade wenn man sich immer wieder mit Tierleid konfrontiert sieht. Bedankt euch bei allen Teilnehmer:innen, lasst ihnen euren Bericht sowie die Bilder zukommen, lobt, was gut geklappt hat und weist ggf. auf weitere Veranstaltungen hin – schnell habt ihr dauerhafte Mitstreiter:innen gewonnen!

Evaluieren

Nach der Veranstaltung ist vor eurer nächsten Veranstaltung. Und damit ihr bei dieser nicht wieder bei Null anfangen müsst, ist es unerlässlich, die vergangene Veranstaltung zu evaluieren. Besprecht dazu gemeinsam eure Aktion und überlegt euch: Was hat gut geklappt? Was nicht? Was hat gefehlt? Was könnte nächstes Mal verbessert werden? Am besten notiert ihr euch das Ganze in einem Protokoll, das ihr euch bei den Vorbereitungen zur nächsten Aktion anschauen könnt.

Während die obigen Punkte für alle Aktionsfomen relevant sind, möchten wir euch hier noch einige Tipps an die Hand geben, die nur die einzelnen Aktionsformen betreffen.

Flyeraktion

Checkliste Material

  • Flyer
  • Auflagenbescheid
  • Umhängetasche/Rucksack für übrige Flyer, sodass ihr nicht alle in der Hand halten müsst
  • Kamera
  • Getränk und ggf. auch Brotzeit (falls ihr länger flyert)
  • Ausweise

Ausführung

  • Positioniert euch am besten so, dass ihr den Leuten zwar nicht im Weg steht, ihr aber trotzdem an Stellen steht, wo viele Leute an euch vorbeikommen (z.B. am Eingang der Fußgängerzone, an engeren Stellen in der Stadt, nicht an zu weiträumigen Plätzen,…). Je nach angemeldetem Bereich könnt ihr auch verschiedene Positionierungen testen und auch mal die Straßenseite wechseln, etc.
  • Menschen, denen ihr die Flyer geben möchtet, nicht schon von Weitem anstarren, sondern erst Blickkontakt aufnehmen, wenn sie kurz vor euch sind.
  • Auf keinen Fall nachlaufen, von der Seite oder gar von hinten ansprechen, das löst eher Flucht aus und wird als unangenehm empfunden.
  • Immer freundlich lächeln.
  • Keine Fragen wie „Darf ich ihnen etwas mitgeben?“, da hierauf viele mit „nein“ antworten; besser: „Bitteschön“, „Für Sie“, „Ich möchte ihnen etwas mitgeben!“ oder einfach nur ein freundliches „Guten Morgen/Tag/…“. Das Gleiche gilt für “Darf ich sie kurz stören?”, da niemand gern gestört werden möchte und ihr ja auch keine Störer:innen seid, sondern sympathische Informierende.

Wichtig

  • Auch für Flyeraktionen ist es wichtig, möglichst gut informiert zu sein, denn auch hier sprechen euch nicht selten Menschen an, um Fragen zu stellen oder mit euch zu diskutieren!
  • Flyer vorher selbst durchlesen! Sollte zwar selbstverständlich sein, aber wenn man auf Nachfrage von Passant:innen nicht weiß, was in den eigenhändig verteilten Flyern steht, wird es schnell peinlich.
  • Als Einzelperson könnt ihr auch unangemeldet Flyer verteilen; ab zwei Personen müsst ihr es bei der Stadt anmelden (s.o.).
  • Auf Privatgelände in jedem Fall vorher die Einverständnis des/der Eigentümer:in einholen und diese beim Flyern am besten in schriftlicher Version dabei haben.
  • Bedrängt eure Zielpersonen nicht, lauft ihnen nicht hinterher und stellt euch ihnen nicht in den Weg. Akzeptiert, dass nicht jede/r einen Flyer mitnehmen wird.
  • Lasst euch nicht provozieren und reagiert gelassen bei Beschimpfungen.
  • Klemmt die Flyer nicht an Autos, Fahrräder, o.ä.; sollte hierbei ein Schaden entstehen (wenn auch nur geringfügig, z.B. am Scheibenwischer), könnt ihr sogar auf Schadensersatz verklagt werden.

Demo (statischer Protest)

Checkliste Material

  • Auflagenbescheid
  • Banner und Schilder
  • ggf. Tisch(e)
  • Infomaterial (Flyer, Broschüren,…)
  • Spendendose
  • ggf. Soundanlage, Megafon oder Sprechrohre
  • Mülltüte
  • Kabelbinder, Klebeband, Schnüre und Schere (zum Befestigen von Bannern und Aufstellen von Schildern)
  • Kamera
  • Snacks und Getränke für Aktive
  • Ausweise
  • ggf. Tierkostüme, Masken, Jonglierbälle, sonstige Kreativobjekte

Ausführung

  • Stellt euch so auf, dass die Passant:innen und Zirkusbesucher:innen alle eure Schilder gut lesen können.
  • Ruft laut, klar und deutlich eure Slogans (falls kein stummer Protest).
  • Baut bestenfalls auch Redebeiträge mit ein, die ihr via Mikrofon oder Megafon verkündet (Tipp: Solltet ihr diese nicht genehmigt bekommen/nicht besitzen, könnt ihr aus Papier/Pappe Sprechrohre nachbasteln oder einfach die Hände seitlich vor den Mund nehmen).
  • Beispiele für Demoslogans:

“Manege frei von Tierquälerei”

“Kein Applaus für Tierquälerei!”

“Ihr Eintritt finanziert Tierquälerei!”

“Zirkus JA! Aber OHNE Tiere!”

“Artgerecht ist NUR – die Freiheit!”

“Das kann Tieren nicht gefallen, Käfige und Peitschenknallen!”

“Wer Tiere liebt, sperrt sie nicht ein und peitscht sie aus, das kann nicht sein!”

“Tiger, Löwe, Elefant – gehören nicht in Menschenhand!”

“Menschen macht euch selbst zum Clown, statt die Tiere zu verhaun‘!”

“Eine Peitsche im Gesicht, das gefällt dem Löwen nicht, und dabei von Liebe sprechen, das ist wirklich ein Verbrechen!”

Wichtig

  • Lasst euch nicht provozieren! Gerade bei Demonstrationen vor Zirkussen fühlen sich die Menschen angegriffen und neigen schnell zu Handgreiflichkeiten, Beschimpfungen, etc. Traut euch ggf. auch, die Polizei einzuschalten, denn diese sind auch für eure Sicherheit da!
  • Lasst bei Interaktionen mit Zirkusmitarbeiter:innen immer die Kamera mitlaufen – so habt ihr später im Falle von Beschimpfungen, Beleidigungen oder Handgreiflichkeiten Beweismittel!

Infostand

Checkliste Material

  • Auflagenbescheid
  • (Klapp-)Tisch
  • Pavillon (nicht zwangsläufig nötig, aber v.a. bei schlechtem Wetter sehr hilfreich)
  • Infomaterial: Flyer, Broschüren, Magazine und ggf. Aufsteller
  • Steine oder Briefbeschwerer zum Beschweren von Infomaterial (fliegt sonst bei Windstößen leicht weg)
  • ggf. Sticker und Buttons
  • Kisten für den „Kleinkram“ wie Buttons, Info- und Befestigungsmaterial
  • Spendendose
  • Mülltüte
  • Banner und Schilder
  • Kabelbinder
  • Block und Stift(e)
  • Schere
  • Tesa/Klebeband
  • Kamera
  • Snacks und Getränke für Aktive
  • Taschentücher/Küchenrolle/Handtücher
  • Ausweise

Ausführung

  • Baut als erstes Tisch und Pavillon auf und hängt gleich zu Beginn schon Plakate auf – oft werden die Menschen schon neugierig, wenn ihr noch aufbaut und werden durch die Botschaften auf den Schildern schon aufgeklärt, auch wenn ihr noch nicht mit der eigentlichen Infoveranstaltung begonnen habt.
  • Gestaltet den Infotisch ansprechend – mit Plakaten, Schildern und Bannern an der Vorderseite, geordnet und übersichtlich, aber auch nicht zu leer.
  • Ist der Tisch fertig aufgebaut, betrachtet ihn einmal von vorne aus Sicht der Passant:innen und fragt euch: Wenn ihr als Passant:in hier vorbeikommen würdet, würdet ihr stehenbleiben und euch informieren? Warum (nicht)? Was könnte noch verbessert werden? Was ist ansprechend? Was wirkt unseriös/unprofessionell?
  • Nicht zu viele Leute hinter den Stand, das wirkt schnell überfüllt und die Leute trauen sich nicht, auf euch zuzukommen. Seid ihr viele Aktive, können einige ja z.B. zusätzlich Flyern oder sich mit Schildern verteilt in der Stadt aufstellen.
  • Freundlich lächeln, nicht dauerhaft miteinander quatschen. Seid ihr schon mit Gesprächen untereinander beschäftigt, möchten euch viele dabei nicht unterbrechen und sind gehemmt, an euren Stand zu kommen.

Wichtig

  • Auch wenn es manchmal schwer fällt: Bleibt immer geduldig, freundlich, höflich und sachlich! Selbst, wenn ihr manche Fragen schon hundert Mal gehört habt und für euch die Antwort selbstverständlich scheint, wissen es viele Menschen, die sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen, oft nicht besser. Lasst euch auch von provokanten Fragen nicht durcheinanderbringen. Denkt immer daran, dass ihr die Leute nur zum Umdenken anregt, wenn ihr auf deren Fragen eingeht, ihr sie da abholt, wo sie sind, und ihnen Ratschläge an die Hand gebt. Ihr könnt sie nicht dazu zwingen, ihr Handeln zu ändern, doch wenn ihr sympathisch und glaubwürdig rüberkommt, werdet ihr mehr für die Tiere bewirken, als wenn ihr euch mit den Menschen streitet – damit erreicht ihr nämlich nur, dass sich die Leute von euch und eurem Anliegen abwenden und erst recht nicht im Sinne der Tiere handeln werden.
  • Ordnung halten: Auf den Tisch gehören kein Müll, keine Getränke oder Kaffeebecher – persönliche Taschen am besten im Auto verstauen oder so abstellen, dass sie nicht von außen sichtbar sind, z.B. unter den Tisch hinter den großen Schildern und Bannern, die ihr nach vorne hin angebracht habt.
  • Hinter dem Infostand zu essen, zu rauchen o.ä. wirkt unprofessionell, macht angreifbar und schreckt ab. Legt besser Pausen ein und wechselt euch ab! Generell sind Schichten sinnvoll, da diese den einzelnen Aktiven Zeit spart, Freiräume für Toilettengang, Essen & Co. gibt und das Ganze schlichtweg entspannen. Nichts ist demotivierender als stundenlang am Stück im Infozelt zu stehen. Das geht spaßiger!

Weitere Möglichkeiten des Widerstands

Neben attraktiven und kreativen Aktionen gibt es noch unzählige weitere Möglichkeiten, um euren Protest gegen das Tierleid in Zirkussen zum Ausdruck zu bringen. Hier einige Ideen und Anregungen, was ihr zudem tun könnt, und wie ihr dem Zirkus zeigen könnt, dass er gerne aber eben erst wiederkommen darf, wenn er keine Tiere mehr zur Unterhaltung missbraucht.

Schreibt dem Zirkus oder ruft ihn an und bittet diesen freundlich, endlich auf tierfreie Unterhaltung zu setzen! Erzählt in eurem Brief, eurer Mail oder eurem Telefonat beispielsweise, dass ihr zwar gerne in den Zirkus gehen würdet und euch Artist:innen, Clowns & Co. begeistern, euch die Tiere aufgrund der engen Käfige, unnatürlichen Kunststücke, die sie aufführen müssen, dem Stress beim Transport usw. jedoch leid tun und ihr euch daher gegen einen Besuch entschieden habt.

Bittet auch Freund:innen und Bekannte, es euch gleichzutun. Wenn der Zirkus merkt, dass eine deutliche Nachfrage nach tierleidfreier Unterhaltung herrscht, wird er sein Programm vielleicht überdenken. Einige Tierzirkusse haben bereits derart reagiert.

Ist ein Tierzirkus in der Stadt, gibt es kaum mehr ein Geschäft, in dem nicht seine Flyer und Freikarten ausliegen oder sein Werbeposter im Fenster hängt. Selbst in tierfreundlichen Restaurants finde sich ab und an derartige. Einige Betreiber:innen bekommen es schlichtweg nicht mit oder ihnen ist es egal. Der Großteil jedoch wird mit Freikarten geködert. Billige Werbung für den Zirkus, der sich entgegenwirken lässt. Geht in eure lokalen Geschäfte, Restaurants und Cafés, klärt sie über das Leid der Tiere im Zirkus auf und bittet sie, die Werbematerialien tierführender Zirkusse nicht anzunehmen, auszulegen oder aufhängen zu lassen. Biete ihnen an, die bereits ausliegenden und -hängenden mit ihrer Erlaubnis wegzunehmen.

Fragt sie lieb, ob sie nicht stattdessen lieber ein Plakat zu eurer nächsten Demo aufhängen wollen. Ein guter Ersatz für die Freikarten sind selbstgemachte vegane Leckereien, die ihr ihnen mitbringt, oder das Angebot, nach eurer Aktion mit allen Aktiven bei ihnen zum Essen zu kommen. Seid kreativ und bleibt freundlich aber bestimmt!

Fragt beim Ordnungsamt nach, ob der derzeit gastierende oder bald kommende Zirkus sein Gastspiel angemeldet hat und wenn ja, unter welchen Auflagen er gastiert/gastieren wird (z.B. wie viele Tiere er mitbringen darf, welche Vorgaben er bezüglich Platznutzung hat, ob er Wildtiere angemeldet hat, etc.). Oft wissen die Ämter gar nicht, dass ein Zirkus bereits seit Tagen ohne Genehmigung seine Zelte aufgebaut hat. Viel zu oft bleiben die Zirkusse länger als angemeldet und erlaubt auf den Flächen stehen. Es lohnt sich hier, dem Ordnungsamt immer wieder auf den Zahn zu fühlen.

Fragt auch, ob die vom Zirkus aufgehängten Plakate legal angebracht wurden – illegales Plakatieren ist bei Zirkussen kein Einzelfall! Fotos machen, die genauen Daten der Örtlichkeit notieren und dem Ordnungsamt senden. Bleibt hartnäckig und insistiert. Illegales Plakatieren ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit hohen Strafen belegt werden kann. Auch Zirkusse sollten hier bei Vergehen endlich nachhaltig bestraft werden.