Seit ein paar Jahren verbieten einige brasilianische Bundesstaaten und Gemeinden, dass Tiere im Zirkus zur Schau gestellt werden dürfen. Da die entsprechenden Gesetze jedoch umgesetzt wurden, ohne sich um die Konsequenzen für die Tiere großartige Gedanken zu machen, mussten diverse Einrichtungen recht spontan einspringen, um ihnen ein Überleben zu sichern. Hierzu gehört die Auffangstation “Vale dos bichos” (“Tal der Tiere”), die wir mit Rat, Tat und Finanzen kräftig unterstützen. Wir wollen nicht nur weltweit einen tierfreien Zirkus fordern, sondern uns auch um die daraus resultierenden Konsequenzen kümmern. Mit Patenschaften könnt ihr jetzt noch nachhaltiger helfen!

Der Park, seine Tiere & die Zukunft

Die Auffangstation “Vale dos bichos”, zu deutsch “Tal der Tiere”, ist vielmehr ein Park und liegt in der Stadt São José dos Campos im brasilianischen Bundesstaat São Paulo, etwa 80 km entfernt von São-Paulo-Stadt, also im Südosten Brasiliens. Sie wurde vor einigen Jahren von einem privaten Freizeitverein, der ein Freibad bedient, direkt neben diesem ins Leben gerufen und mit viel Liebe und Hingabe zu einem Zuhause für allerlei Tiere gestaltet, die hier nun ein sicheres Heim finden und soweit möglich wieder ausgewildert werden.

Im „Tal der Tiere“ finden sich neben aus Zirkus geretteten Tieren auch solche, die in Zoos und illegaler privater “Haltung” ihr trauriges Dasein fristen mussten. Ihnen allen wird ein neues Leben ohne Gewalt und Misshandlungen ermöglicht. Derzeit beherbergt die Auffangstation über 50 Wildtiere 20 verschiedener Tierarten , darunter Tukane, Aras, Adler, Schildkröten, Affen, Raubkatzen und viele weitere – alles Tiere, die nach schrecklichen vorhergehenden Bedingungen in der Station Zuflucht finden dürfen und die ein neues oder überhaupt erst ein Leben verdient haben. Viele unserer Schützlinge erfahren im „Tal der Tiere“ zum ersten Mal positiven Kontakt zu Menschen sowie liebevolle Zuwendungen.

Nicht wenige von ihnen stammen aus Zirkussen, wo sie schwer misshandelt wurden, wie beispielsweise das Kapuzineräffchen “Cafu”. Cafu hat zwei gebrochene Finger und Verbrennungen auf 30% seines Körpers, weil er sich weigerte, die Tricks, zu welchen er im Zirkus gezwungen werden sollte, auszuführen. Die Station ist bemüht, so viele der Tiere wie möglich auszuwildern, was meist gelingt. Für jene, die ohne Versorgung und Betreuung nicht (mehr) überleben würden, werden höchstmöglich “artgerechte” Lebensbedingungen geschaffen. Aktuell werden gerade wieder Aras und Tukane auf ihre Auswilderung vorbereitet, auch sie benötigen aber bis dahin dennoch Unterstützung für eine bessere Unterkunft.

All die Tiere werden von eigens angestellten Biolog_innen, Tierpfleger_innen und einem Tierarzt betreut. Diese kümmern sich vorbildlich um die Tiere. Jeden Tag wird all das Futter für die etlichen Tierarten per Hand abgeholt, zubereitet – tonnenweise geschnippselt, gehackt und gekocht. Die 20 verschiedenen Tierarten haben ihre ganz eigenen Bedürfnisse und Leibspeisen.

Jeden Tag aufs Neue bereiten die Helfer_innen alles frisch und mit viel Liebe zu, dass auch jedes einzelne Tier gut versorgt ist. Alleine die Fütterung nimmt Stunden in Verbrauch, bis alle versorgt sind. Und das teils mehrmals am Tag. Hinzu kommt die Reinigung der Gehege, die fortwährende Umgestaltung einzelner Teile dieser, um für Abwechslung bei jenen Tieren zu sorgen, die diese brauchen, sowie die Betreuung der Tiere selbst. Dazu zählen vor allem die Beschäftigung, das Erlernen essentieller (sozialer) Verhaltensweisen und Fertigkeiten für die Auswilderung sowie die medizinische Überwachung und Versorgung. Ganz abgesehen von Neubauten, Aufräum-, Reperatur- und Instandhaltunsgmaßnahmen und den vielen kleinen Arbeiten, die jeden Tag anfallen. Hinzu kommt die Betreuung eines kleinen ebenerdigen Gebäudes, das als eine Art Museum gestaltet ist und wo Besucher_innen allerlei über die im Park lebende Tiere erfahren und lernen können. Auch dieses muss betreut und gepflegt werden.

Alle, die im Park mit anpacken, geben meist weitaus mehr Zeit und Kraft als sie können. Dennoch stößt der Verein zunehmend an seine finanziellen Grenzen, denn die Auffangstation hat aufgrund wegfallender staatlicher Hilfe finanzielle Schwierigkeiten und den Tieren droht die Abschiebung in Zoos. Sogar die Mitarbeiter_innen und Mitglieder des Sport- und Freizeitvereins sind bereits in die Bresche gesprungen, um privat bei der Finanzierung zu helfen – eine unglaubliche Geste, aber natürlich kein Dauerzustand.

Der Park is, wie er derzeit ist, ein wunderbares Unterfangen, das immer wieder Erfolge bei der Auswilderung zeitigt. Doch die Kapazitäten sind bereits am Limit. Immer mehr gerettete Tiere werden gebracht, weil der Mensch auch hier in Brasilien sein Schindluder mit (Wild-)Tieren treibt. Die Auffangstation stößt zusehends an ihre Grenzen, auch und gerade finanziell.

Es fehlt an Geld, das dringend gebraucht wird, um die Tiere zu versorgen. Das liegt neben der steigenden Anzahl an Tieren vor allem daran, dass der Bundesstaat alle staatlichen Finanzspritzen und jegliche monetäre Hilfe komplett eingestellt hat. Der Grund hierfür ist, wie leider so oft in Südamerika, die Korruption. Die Gelder werden anderweitig verteilt und fließen wieder in jene Taschen, die eh schon überquellen. Die Leidtragenden sind neben den menschlichen die nichtmenschlichen Tiere. Den Tieren im Park droht daher die Abschiebung in Zoos, von wo nicht wenige von ihnen ja gerade gerettet wurden.

Ein Umzug der Auffangstation ist unerlässlich, um Abhilfe zu schaffen, denn die Kapazitäten reichen vorne und hinten nicht. Das Problem mit der Korruption und den wegfallenden staatlichen Mitteln löst das jedoch nicht. Doch die Station bekommt Hilfe von einer größeren, etwas näher an der Haupstadt gelegenen. Nicht weit von den Toren der riesigen Metropole São Paulo liegt ein Naturschutzgebiet, in welchem die Tiere unserer Station unterkommen und ausgewildert werden sollen. Hier leben bereits unzählige wilde Tiere frei, geschützt und weitestgehend ungestört. Ein Paradies für die geschundenen Tiere aus Zirkus, Zoo & Co. Der Umzug läuft bereits an, dafür braucht es aber euer aller Hilfe!

Unser Einsatz vor Ort

Wir kennen den Park seit Jahren und reisen regelmäßig dorthin, um gemeinsam mit den Verantwortlichen live vor Ort nach Möglichkeiten der Unterstützung durch unseren Verein zu suchen. Jedes Mal freuen wir uns, die Tiere so gut gedeihen zu sehen und auch diese freuen sich immer wieder über unseren Besuch. So umarmen die Affen uns meist derart intensiv, dass mensch kaum mehr gehen kann und will – eine sehr herzliche Erfahrung, die wir keinesfalls missen möchten und euch dringend empfehlen und ans Herz legen. Neben Rat und Tat bringen wir bei jedem Besuch auch Spenden mit – Geld, das so dringend gebraucht wird. Doch wir planen und machen weitaus mehr!

Wie oben beschrieben ist ein Umzug der Station in das Naturschutzgebiet unerlässlich und eine einmalige und wunderbare Gelegenheit, den Tieren noch mehr Freiheit und Natur zukommen zu lassen. Da unsere Tiere nicht sofort freigelassen werden können, braucht es weiträumige Gehege und weitere Versorgung und Pflege durch fachkundiges Personal. Auch für jene Tiere, die leider nicht mehr in Freiheit leben können. Pflege und Personal würde die neue Station ohne Probleme selbst und autark stemmen können. Für die Gehege fehlt jedoch das Geld. Für den Umzug und den Bau der Gehege werden 6.000 Euro benötigt – viel Geld für Brasilien.

Da die Station sich nicht zu helfen weiß, haben wir umgehend unsere vollste Unterstützung zugesichert und sammeln seit Ende letzten Jahres Spenden, wovon wir in einer Weihnachtsaktion sogar jeden eingehenden Betrag verdoppelt haben, um schnellstmöglich zu helfen. Mit Erfolg. Eine großen Teil der Summe konnten wir bereits persönlich direkt nach Brasilien bringen. Der Umzug konnte daher schon beginnen, aber noch fehlt es weiter an Spenden, um ihn erfolgreich zu Ende zu bringen. Wir bleiben dran, helft uns!

Wir und die Station möchten weiter in eine komfortable und artgerechte Umgebung für die Tiere investieren, doch leider sind die Kosten für den Tierarzt, die zwei Biolog_innen, die Tierfpleger_innen, das tägliche Essen, Gemüse und Obst bereits derart hoch, das weitere Anstellungen derzeit nicht diskutabel sind. Und langfristig hilft all das Geld nicht, wenn es an geschultem Fachpersonal fehlt. Das Problem: Dieses kostet zudem viel und ehrenamtliche Tätigkeiten sind in Brasilien absolut nicht an der Tagesordnung, wie wir das hier bei uns in Deutschland kennen.

Wir wollen daher mit günstigen Freiwilligen aushelfen – eine Win-win-Situation für alle, denn ein_e jede_r, die_der nach Brasilien kommt, bekommt definitiv etwas für ihren_seinen Einsatz geboten! Wir suchen daher für die Zukunft geeignete Praktikant_innen aus Deutschland, vor allem Biolog_innen, Tierärzt_innen und Tierpfleger_innen werden im Park dringend benötigt. Meldet euch bei uns!

Ein weiteres Anliegen, das uns sehr am Herzen liegt, sind neben der Aufklärung und Bildung hierzulande jene vor Ort. Hilfe muss immer Hilfe zur Selbsthilfe sein, um nachhaltig zu fruchten. In einem extra Gebäude wollen wir daher Tier- und Naturschutz-Unterricht für (Grund-)Schulkinder anbieten. Das Gebäude existiert bereits. Dort sollen das Bewusstsein und der ökologische Tierschutzgedanke bei Kindern und Jugendlichen geweckt und in ihre Bildung investiert werden.

Die Heranwachsenden sollen sowohl über die Bedeutung des Naturschutzes als auch über die wunderbaren Tiere in ihrem Heimatland unterrichtet werden und sie so respektieren und schätzen lernen. Denn das Land amerikanisiert zusehends, die Jugend verbringt einen Großteil vor dem Smartphone, PC und TV, die wenigsten haben irgendeinen Bezug zu ihrer lokalen Flora und Fauna. Ein Umstand, der dringend geändert werden muss, wenn letztere eine Chance haben sollen.

In unseren Räumen können wir bis zu 30 Besucher_innen empfangen. So sollen Aufklärungskampagnen in der Gemeinde gefördert und verbreitet sowie Achtung und Respekt gegenüber Tieren vermittelt werden. Ferner soll die Bedeutung der Erhaltung der Natur und die ethischen und moralischen Folgen für die Gesellschaft verdeutlicht werden. Ein anspruchsvolles aber lohnendes Unterfangen.

HELFT UNSEREN TIEREN

Ob via schneller unkomplizierter Spende oder nachhaltig und dauerhaft mit einer Patenschaft – für jedes unserer Tiere könnt ihr ab sofort Hilfe leisten, denn die Auffangstation hat starke finanzielle Not und die Tiere drohen in Zoos abgeschoben zu werden. Bitte helft uns, den Tieren dieses schreckliche Schicksal zu ersparen!

Auf den Bildecollage oben seht ihr einige der Tiere, denen wir schon helfen und ein schöneres Zuhause schenken konnten. Die Fotos zeigen noch Spuren von dem, was die Tiere in Zirkussen, Zoos oder nicht artgerechter privater “Haltung” erleiden mussten. Wir wollen das Projekt ausbauen und vielen weiteren misshandelten Tieren helfen. Doch dies ist nur mit eurer Unterstützung möglich! Herzlichen Dank!