Tierführende Wanderzirkusse gehören wie kaum ein anderes zu jenen Unternehmen, die vorsätzlich und nachhaltig Gesetzesverstöße begehen. Sie bewegen sich oft außerhalb der gesetzlichen Vorgaben, nicht selten sogar am Rande der Legalität und öfter mal auch weit von dieser entfernt. Da ein Tierzirkus per se nicht für einen „artgerechte Haltung“ – vor allem der Wildtiere – sorgen kann, sind Vergehen gegen das Tierschutzgesetz Standard. Ihre Tier“haltung“ ist per se Tierquälerei. Fortwährend erstatten wir daher mithilfe der Einschätzung unabhängiger Tierärzt_innen Anzeige bei Veterinärämtern bundesweit, um die Missstände zu beenden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Nicht selten schalten wir die Medien ein, um noch mehr Druck auszuüben. Immer wieder mit Erfolg. Mit der Hilfe von Meldungen von Missständen konnten wir bereits einige Tierschutzskandale in Zirkussen aufdecken. Paradebeispiel is der Zirkusbär Ben.

Erfassen & Ankreiden von Verstößen

Kaum eine Woche vergeht, in

Deutschlandweit haben wir “Augen & Ohren”, die bei Zirkussen recherchieren und uns Material liefern. Bei konkretem Verdacht oder wenn wir den Zirkus und seine standardmäßigen Vergehen bereist kenen aber auch ab und an einfach präventiv schicken wir Leute vorbei, um nach dem rechten zu sehen und Auschau nach Missständen und Tierschutzvergehen zu halten sowie diese zu dokumentieren.

Als Verein können wir unsere Augen aber selbstverständlich nicht überall haben. Daher sind wir immer auch auf externe Hinweise von Menschen angewiesen, die Zeug_innen von Tierleid und -quälerei im Zirkus werden. Jede Woche gehen bei uns Meldungen zu verschiedenen Themen ein, oft auch in Bezug auf gastierende Tierzirkusse. Können wir selbst nicht vor Ort nachprüfen, erbitten wir Bild- und Videomaterial, mit dem wir dann gemeinsam mit unabhängige Tierärzt_innen und Expert_innen eine Anzeige prüfen können. Viele Menschen setzen daher auf uns.

Seriosität durch unabhängige tierärztliche Beurteilungen

Die spektakuläre Befreiung sorgt auch medial für Aufsehen. Zahlreich wird darüber berichtet, auf allen Kanälen von print über Radio hinzum TV, von der Abendzeitung, der Bild-Zeitung, dem Berliner-Kurier, der TZ, dem Münchner Merkur bis zu Heute und Sat1 – Ben wird innerhalb kürzester Zeit zum Symbol für den Kampf für einen tierfreien Zirkus. Mehrfach werden wir zu Interviews gebeten, dürfen wir alle Fakten und Infos zusammentragen. Hier könnt ihr weitere Medienberichte finden.

Das Thema Tierzirkus steht in der vollen Aufmerksamkeit der Republik. Die Debatte zum Wildtierverbot in Zirkussen in Deutschland ist angeheizt. Selbst der Bundesrat nimmt Bens Fall mit auf in seinen abermaligen Antrag für ein solches (s.u.).

Ausbildung von "Augen & Ohren" deutschlandweit

Der Beschlagnahmung am 14. März 2016 gehen etliche Ereignisse voraus, die alleine schon ein Buch füllen könnten. Jahre an Protesten vor Zirkus Louis Knie/Alberti, unzählige Anzeigen bei Veterinäramtern allerorts, Aufklärungs- und Pressearbeit ohne Limit, unglaublich viel Herzblut und Schweiß etlicher Menschen, Wochen der vorausgehenden konkreten Recherche und Tage des Suchens nach Ben in seinem dunklen Verließ. Ohne Außenzugang, ohne Betreuung und Versorgung, mit kaum Luftzufuhr, irgendwo am Rand einer Straße oder auf einem Platz abgestellt. Bereits die Tage vor der Beschlagnahmung waren eine Achterbahn der Gefühle, die wir für den Kontext nur kurz anreißen und chronologisch darlegen wollen.

Anfang März gastiert der Skandal-Zirkus Alberti/Louis Knie trotz des dort auf kommunalen Flächen herrschenden Wildtierverbots in Fürstenfeldbruck bei München. Der Aufenthaltsort von Bär Ben ist unklar, auch die Affen lässt der Zirkus über Nacht verschwinden. Aussagen seitens des Veterinäramts, die Affen seien vor wenigen Tagen an eine Auffangstation in Norddeutschland abgeben worden, lassen sich nicht bestätigen und widersprechen den Aussagen des Zirkus, die Tiere seien in einem Zirkus Nähe Augsburg. Das Landratsamt Fürstenfeldbruck will die Affen in Dillingen an der Donau wissen, dort weiß jedoch niemand davon. Auch Braunbär Ben ist unauffindbar. Ben soll angeblich in Treuchtlingen beim vorherigen Gastspielort zurückgelassen worden sein, die Stadt weiß jedoch nichts davon, er lässt sich auch nach Überprüfungen vor Ort durch uns nicht finden.

In der Nacht des Anreisetages in Fürstenfeldbruck versuchte Stadtrat Axel Lämmle, vor Ort zu recherchieren, woraufhin er von den Zirkusleuten verbal und tätlich attackiert worden war. Als das eingeschaltete Veterinäramt und die Polizei begleitet durch den Stadtrat Lämmle und unsere zwei Vorstandsmitglieder vor Ort einlaufen, ist weder vom Bärenwagen noch von Ben eine Spur zu finden. Alle rätseln: Wo ist Ben? Wir loben 500€ aus für Informationen zum aktuellen Standort des Bären.

Aus seriösen Quellen erfahren wir, dass die beiden Affen in einer Auffangstation untergebracht sind, ein erster Erfolg. Von Ben fehlt vorerst jedoch weiterhin jede Spur. Nach tagelanger Suche wird der Bärenwagen 150 Kilometer vom eigentlichen derzeitigen Gastspielort entfernt in Gunzenhausen gefunden. Da sich von außen keine Einsicht in den Wagen erlangen lässt, wird er schließlich mit Polizei und Veterinäramt geöffnet und der Bär hinter Gerümpel in völliger Dunkelheit und Enge in tierschutzwidrigsten Zuständen vorgefunden. Ein verpflichtendes Außengehege wird errichtet, welches jedoch nicht den Sicherheitsanforderungen entspricht, weshalb Ben weiterhin in Dunkelheit gefangen ist.

Laut dem zuständigen Veterinäramt darf der Zirkus den Wagen so nicht stehen lassen und muss abreisen. Es besteht dringender Verdacht, dass Zirkus Alberti/Louis Knie den Bären verschwinden lässt. Wir warnen die Behörden und schalten die Presse ein. Einen Bären über Tage in einer dunklen Box zu halten übertrumpft die sowieso höchst tierschutzwidrigen Verhältnisse, die wir über Jahre immer wieder durch unabhängige tierärztliche Gutachten bestätigen ließen und bei etlichen Veterinärämtern zur Anzeige brachten.

Anfang März gastiert der Skandal-Zirkus Alberti/Louis Knie trotz des dort auf kommunalen Flächen herrschenden Wildtierverbots in Fürstenfeldbruck bei München. Der Aufenthaltsort von Bär Ben ist unklar, auch die Affen lässt der Zirkus über Nacht verschwinden. Aussagen seitens des Veterinäramts, die Affen seien vor wenigen Tagen an eine Auffangstation in Norddeutschland abgeben worden, lassen sich nicht bestätigen und widersprechen den Aussagen des Zirkus, die Tiere seien in einem Zirkus Nähe Augsburg. Das Landratsamt Fürstenfeldbruck will die Affen in Dillingen an der Donau wissen, dort weiß jedoch niemand davon. Auch Braunbär Ben ist unauffindbar. Ben soll angeblich in Treuchtlingen beim vorherigen Gastspielort zurückgelassen worden sein, die Stadt weiß jedoch nichts davon, er lässt sich auch nach Überprüfungen vor Ort durch uns nicht finden.

In der Nacht des Anreisetages in Fürstenfeldbruck versuchte Stadtrat Axel Lämmle, vor Ort zu recherchieren, woraufhin er von den Zirkusleuten verbal und tätlich attackiert worden war. Als das eingeschaltete Veterinäramt und die Polizei begleitet durch den Stadtrat Lämmle und unsere zwei Vorstandsmitglieder vor Ort einlaufen, ist weder vom Bärenwagen noch von Ben eine Spur zu finden. Alle rätseln: Wo ist Ben? Wir loben 500€ aus für Informationen zum aktuellen Standort des Bären.